Ehmseb’s B(P)log

Juni 3, 2008

BPersil

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 3:02 pm

Mit diesem Eintrag schließe ich meinen BP-Blog. Als Abschiedsgruß habe ich eine kleine Audio-Botschaft für euch meine lieben Mitstudenten erstellt und für unseren Dozenten Max.

Wir hatten eine produktive und anregende Zeit zusammen und ich freue mich noch auf unseren gemeinsamen Abschluss in Zug übernächste Woche.

Ich wünsche euch auch einen erfolgreichen Abschluss des Moduls.

BP Abschlussansprache

Spaziergänge

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 8:15 am

Die letzte Präsenzveranstaltung im Modul Berufspädagogik in KW 22 beinhaltete zwei Spaziergänge mit unterschiedlichen Zielen (hier ein spannender Blogeintrag über „Zielorientierung“), über die ich kurz berichten möchte. Der erste Spaziergang, welcher gleich zu Beginn des Kurses gegangen wurde, war ein sogenannter „Anknüpfungsspaziergang“. Er diente dazu, uns Studenten, Aspekte des Kurses wieder in Erinnerung zu rufen, die vor längere Zeit behandelt worden waren und die bei den meisten nicht mehr präsent im Gedächtnis waren, sondern eher z.T. bereits auf eine tiefere Eben hinabgesunken waren. In Zweiergruppen spazierten wir durch unser Klassenzimmer, um an verschiedenen Orten halt zu machen und Begriffskarten und Bilder zu betrachten, die Anstösse zu kurzen Diskussionen enthielten, über Themen der Sitzungen der vergangenen Wochen. Ich finde diese Art der Stoffwiederholung, des übenden Diskutierens und der Anknüpfung an bereits vorhandene Wissensnetze sehr spannend und könnte mir gut vorstellen, diese Methode auch in meinem Unterricht einzusetzen. Schüler haben dabei die Chance in geschützem Rahmen (kleine Gruppe ohne direkte Lehrerkontrolle), in aktiver Position (gehen, stehen, andere Gruppen treffen) ihr Wissen und Können innerhalb eines bestimmten Stoffgebietes selbst zu kontrollieren, sich bei der Anknüpfung gegenseitig zu unterstützen und nach dem Spaziergang gezielt Lücken aufzuarbeiten.

Der zweite Spaziergang in dieser Veranstaltung war ein „Skalensapziergang“, der aus dem Bereich des Coaching stammt. Es geht dabei darum, dass sich der Coachee auf einer „Spazierstrecke“, der Skala, die er selbst gewählt und geeicht hat, einzuordnen. Der höchte Punkt der Skala stellt dabei ein noch unerreichtes Ziel dar, der niedrigste Punkt markiert die Vergangenheit, den Ausganspunkt, die Stelle, an der noch nichts getan war, um der Lösung eines Problems nahe zu kommen. Durch „spazieren“ auf der Skala bis hin zum Ziel, durch Veränderung der Blickrichtung (einmal zum Ziel, einmal in die Vergangenheit und auch vom noch nicht erreichten Ziel zurück auf die momentane Position) und durch das bewusste Weiterschreiten, einen Schritte weiter in Richtung des Ziels, werden beim Coache verschiedene Gefühle hervorgerufen, welche durch Nachfragen noch konkretisiert werden können und sollen. Durch diesen Spaziergang kann dem Coachee geholfen werden, sein Ziel rascher zu erreichen, konkrete Schritt zu planen und auch auszuführen und sich seiner Ressourcen bewusst zu werden, die er in der Vergangenheit schon genutzt hat.

Mai 28, 2008

Der Club der guten Leute

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 2:04 pm

Von der Präsenzveranstaltung im Modul Berufspädagogik sind mir zwei spannende Themen in Erinnerung geblieben. Das erste war der Einstieg von Annika. Sie machte ein Spiel mit uns, „Der Club der guten Leute“. Dabei ging es ihr darum zu zeigen, dass Wahrnehmung stark von Vorerfahrung abhängt. Im Laufe des Spiels sollte man erkennen, welches die Kriterien für die Aufnahem in den „Club der netten Leute“ ist. Man musste es schaffen seine Aufmerksamkeit von den Inhalten den Aussagen der Mitstudenten auf die Form zu lenken und zu erkennen, dass man sein Aussage mit einem höflichen „Bitte schön!“ beenden musste, um in den Club aufgenommen zu werden. Während des Spiels kam mir eine ähnliche Aufgabe in den Sinn, die ich einmal auf einer Inforveranstaltung von Waldorf-Wien miterlebt. Dabei ging es darum in einer Gruppe eine Geschichte zu erfinden. Jeder Teilnehmer erzählte nur einen oder zwei Sätze der Geschichte und der nächte, der an dern Reihe war musste, vor dem Weitererzählen, das Gehörte mit den Worten „Ja, stimmt!“ bestätigen. Diese beiden Worte hatten einen sehr großen Effekt auf die Stimmung in der Gruppe und darauf, wie jeder einzelne sich beim Erzählen gefühlt hat. Dieses Phänomen konnten wir auch beim „Club“-Spiel erkennen. Als die meisten dem Club beigetreten waren und ihre Aussagen mit einem höflichen „Bitte schön“ quittiert hatten, veränderte sich die Stimmung der Gruppe und es wurde eher die Art und Weise wichtig, mit dem man sich äußerte, als der Inhalt selber. Beide Spiele eigenen sich meiner Meinung nach sehr gut für die Arbeit mit einer Klasse. Man kann versuchen daran zu zeigen, dass unser Umgang untereinander nicht wenig wichtig ist für den Erfolg einer Schulstunde und dass bei Äußerungen in der Klasse, bei Diskussionen und Lehrer-Schüler-Gesprächen ein gewisses Maß an Höflichkeit, aber auch das Ausdrücken positiver Emotionen eine Steigerung der Gesamtleistung einer Klasse zur Folge haben kann.

…und plötzlich war es Sommer

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 1:13 pm

Es war noch kühl im März, als ich meinen letzten Eintrag in meinen Berufspädagogikblog geschrieben habe. Inzwischen ist es Sommer geworden und eine sechswöchige Pause des BP-Moduls liegt hinter mir. Ich war in der Zwischenzeit natürlich nicht untätig gewesen, sondern habe mein zweites Erfahrungspraktikum an der Kantonsschule Frauenfeld absolviert. Mit Berufspädagogik hatte dies allerdings direkt wenig zu tun. Es gab jedoch eine Klasse, die kurz vor ihrem Berufseinstieg stand. Ich habe versucht den Schülerinnen , im Rahmen des Themas Neurobiologie, zu vermitteln, dass Lernen mit negativen Emotionen auf Dauer dazu führt, dass Weiterlernen, also lebenslanges Lernen nicht mehr angestrebt wird, dies aber für ihre zukünftige berufliche Laufbahn einen hohen Stellenwert haben wird. Dazu habe ich einen interessanten Artikel in der Zeitschrift FOCUS gelesen. Ich hab ihnen eines meiner Zitate vorgelegt: „Nur wer gut drauf ist, kommt auch gut drauf“, was soviel sagen will wie: Nur wer mit guter Stimmung und positiven Emotionen lernt, wird später, wenn es drauf ankommt auch sein Wissen wieder abrufen können. Dies funktioniert zwar mit negativen Emotionen genau so, aber diese negativen Emotionen werden mitgelernt und ebenso wieder aufgerufen, was im Endeffekt dazu führt, dass man, um negative Emotionen zu vermeiden auch vermeidet mit negativ belegten Lerninhalten wieder in Kontakt zu kommen. Sprich, man hört auf einmal Gelerntes wieder aktiv und bewusst zu machen und zu nutzen. Einige der Schülerinnen zeigten ein sehr geringes Interesse an der Biologie und beschränkten sich darauf, ohne zu stören, in der letzten Bankreihe Hausaufgaben und Kreuzworträtsel zu machen. Sie hatten diesbezüglich eine Abmachung mit ihrer Klassenlehrerin getroffen. Dies allein war für mich noch zu aktzeptieren, allerdings waren sich auch meist schlecht gelaunt, machten ein trauriges Gesicht und waren, wenn man sie aufgerufen hat, sichtlich irritiert und wenig erfreut. Ich habe versucht ihnen klar zu machen, dass sie, mit geringem Mehraufwand und positiver Einstellung auch zu Themen, die sie auf den ersten Blick nicht interessieren, eine Haltung einnehmen können, die ihnen später lebenslanges Lernen eher ermöglichen wird, als eine komplette Blockadehaltung.

März 4, 2008

Ziele und Geschichten

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 4:41 pm

So langsam geht es dem Ende zu. Heute war die dritte Veranstaltung im Modul BP und damit haben wir schon die Hälfte der großen fünfwöchigen Einheit des zweiten Semesters an der PH hinter uns.
Heute hatten wir Studenten viel zu tun und konnten uns aktiv mit den Inhalten der Sitzung auseinander setzten. Nach dem Einstieg von Tom, in dem er uns die Paralleln zwischen den Fähigkeiten eines Sportlers und eines Lehrers zuerst theoretisch und dann praktisch näher brachte,  war eine erste Runde Coaching-Gespräche vorgesehen. Dabei beschäftigten wir uns mit selbst erstellten und gestellten Zielen. Wir halfen uns gegenseitig diese besser zu definieren und eine Vorstellung davon zu erlangen, was wohl sein könnte, wenn wir das Ziel erreicht haben. Das Setting der Übung, welches stets einen Beobachter einschloss, half sehr auch die Gesprächsführung des Coaches und den Gesprächsverlauf zu analysieren. Mein Ziel, mindestens einmal pro Woche eine Stunde Sport zu treiben war zuvor von Max schon beispielhaft unter die Lupe genommen worden.
Im zweiten Teil der Sitzung, nach dem Mittagessen war das Überthema Ressourcenorientierung dran. Zur Vorbereitung auf die Session heute, hatte sich jeder von uns drei Kurzgeschichten aus seinem Leben aufgeschrieben, in denen es um eine (eventuelle gemeisterte) Herausforderung ging. Mir hat das schreiben dieser Geschichten viel Spaß bereitet und bei der dritten Geschichte hatte ich das Gefühl schon eine richtig unterhaltsame Erzählung produziert zu haben. Ich möchte sie euch nicht vorenthalten und habe sie daher aufgenommen. Ihr könnte die Geschichte als mp3-Datei herunterladen. Wir lasen uns die Geschichten gegenseitig vor und diskutierten anschließend, welche Ressourcen darin auftauchten. Auch verglichen wir die Ressourcen, die uns unsere Studienkollegen zuschrieben mit den Ressourcen, die wir zuvor für uns selbst aufgeschrieben hatten. Ein weiteres Mal konnten wir so die zum Teil großen Unterschiede zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung erfahren.

Februar 26, 2008

Syncsta

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 5:28 pm

Bild aus den AnfägenIhr fragt euch sicher, was hinter diesem Wort stecken mag.  Gestern Abend habe ich, kurz vor dem zu Bett gehen, wieder einmal die Youtube-Welt durchforscht. Ich mache das häufig, steige dabei über GoogleVideo ein und sehe mir zunächst die „most blogged“, die „most shared“ und die „most viewed“ Videos an, um danach nach Lust und Laune herumzustöbern. Bei der besagten Tour gestern, bin ich auf ein Video von zwei Jungs gestoßen, Chriss und Jake, die unter dem Namen Syncsta bekannt sind. Hinter dem Wort verbergen sich vermutlich die beiden Begriffe synchronization und star, denn bei den Videos von den beiden handelt es sich Videoaufnahmen von ihnen selbst, wie sie einen Popsong singen. Die Audiospur ist aber dieser Song selber. Man spricht hierbei von lip-synchronizing oder kurz lip-sync. Es existiert eine Vielzahl solcher Videos auf Youtube und die Videos sind auch gar nicht besonders spektakulär, aber… ja, aber, es hat sich im Falle der beiden britischen Teenager ein nicht erklärbarer Hype um sie gebildet. Erst seit dem Jahr 2006 produzieren sie ihre Videos und, man höre und staune, wurden schon über eine Millionen Male auf Video angeschaut. Es existieren Fan-Video-Botschaften an sie, es gibt Neider, die etwas peinlichere Bilder der beiden ins Netz gestellt haben und Syncsta moderiert nun auch über Youtube. Die Jungs sendeten ein Weihnachst-Video mit dem Versprechen bald einen neuen Musikclip heraus zu bringen.
Sucht man nach dem Begriff Syncsta auf Google, so gelangt man auf eine Seite, auf der sogar davon gesprochen wird, dass ein Musikmanager, der unter anderem schon Take That betreut hatte, sich den beiden angenommen hat und ihre „Karriere“ begleitet. Außerdem war die Gruppe inzwischen im TV zu sehen, wo sie ihre Geschichte dargestellt haben. Das Phänomen hat sich in der ganzen Welt ausgebreitet. Die Geschichte muss sich doch für einen Jugendlichen, z.B. einen unserer Schüler, wie ein Traum anhören. Mit einem Freund und einer Videokamera ausgerüstet ein wenig Spaß haben und dabei fast über Nacht berühmt werden. Dass so etwas möglich ist, haben wir der Globalisierung und der massenhaften Nutzung des Internets zu verdanken. Ob man eine solche Entwicklung für gut oder schlecht halten soll, wäre zu diskutieren. Mich würde interessieren, was ihr von diesem Phänomen haltet, ob und wie ihr eure Schüler eventuell sogar ermuntern würdet, ihre Ideen und Talente der Weltöffentlichkeit darzubieten und wie man Chancen und Risiken in der Schule diskutieren könnte. Vielleicht seid ihr ja aber auch selbst auf Youtube zu sehen und damit vielleicht morgen schon eine Berühmtheit.

Bearbeitung

One Laptop per Child

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 4:44 pm

In der heutigen zweiten Sitzung des Moduls Berufspädagogik aktivierte uns Nicola mit einem ausgereiften Einstieg zum Thema Ressourcenorientierung. Wir durften mehrere Übungen zu unseren persönlichen Ressourcen durchführen (z.B. Stellungen von Ressourcenpersonen, wie z.B. der Opa). Mit einer Geschichte zum Reframing leitete Nicola elegant zu einem der Themen der Präsenzveranstaltung über.
Der Einstieg dauerte viel länger als geplant, so dass wir das Ende der Vormittagssession mit einer außerplanmäßigen kurzen Vorstellung des Projektes „One Laptop per Child“ abschlossen. Max hatte sich bei diesem Projekt engagiert und sich einen der Laptops dieser Aktion aus den USA bestellt. Mit dieser Bestellung verbunden war auch, dass ein zweiter Laptop für das Projekt gekauft werden musste, welcher, den Zielen der Aktion entsprechend einem Kind in einem Entwicklungsland zur Verfügung gestellt wird. Max zeigte uns das realtive kompakte Gerät und machte uns auf einige seiner Features aufmerksam, darunter die Möglichkeit über Computer in der näheren Umgebung, die als Range Extender fungieren, ins Internet einsteigen zu können, die Funktion den Laptop als Buch zu nutzen, um Pdf-Dokumente zu lesen und das intelligente Anzeigesystem, das es möglich macht, auch bei starker Sonnenstrahlung den Bildschirm optimal ablesen zu können.
Nach anfänglicher Begeisterung fanden sich einige von uns Studenten, die dem gesamten Projekt doch etwas skeptischer gegnüber standen.
Wozu das Ganze, frage ich mich. Aha, um Schule und Bildung einfacher zu machen, um Ressourcen und Papier zu sparen. Ok! Das hört sich gut an. Aber einem Kind in einem afrikanischen Entwicklungsland, in einem Dorf weit ab von sonstiger Zivilisation einen Laptop zur Verfügung zu stellen, anstatt eine dort vorhandene Schule mit Papier und Tafelkreide zu versorgen, dass ist doch so, wie wenn man in ein Krankenhaus in einem Entwicklungsland einen Computer-Tomograph stellt, anstatt die nötigen Impfstoffe zu besorgen oder ein Flüchtlingslager mit duftender Seife beschenkt, aber vergisst das Know-How zur Wasserbeschaffung und Wasseraufbereitung mitzuliefen.
Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen pro Kind 100 Dollar ausgeben, um ein solches Laptop zu kaufen. Was könnte man mit dem Geld sonst tun? Würde es nicht reichen Schulen und Schüler mit Technologie zum lesen elektronischer Dokumente auszustatten und auf CD-Rom die gesamte Brockhaus-Enzyklopädie mitzuliefern, anstatt es jedem Kind zu ermöglichen auf die Inhalte des Internets zu zugreifen, zu Hause vor dem Feuer mit Freunden zu chatten und zu sehen, wieweit es mit der westlichen Gesellschaft bereits gekommen ist und wie wir im Überangebot an Luxus- und Konsumgütern versinken.

Was meint denn ihr dazu?

Februar 22, 2008

Empfehlung

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 11:04 am

Nicht nur im Modul Berufspädagogik, taucht der Konstruktivismus mehr als einmal auf. Durch die Beschäftigung mit dieser „Art“ zu denken, sind mir, in den letzten Wochen, viele neue Sichtweisen aufgegangen und ich konnte mein Verhalten anderen Menschen gegenüber besser steuern und vor allem sinnvoller.
Paul Watzlawick, der österreichische Psychotherapeut, der wohl allen von euch bekannt sein dürfte, kann zurech auch als Guru des Konstruktivismus bezeichnet werden. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlich, darunter „Vom Unsinn des Sinns oder Vom Sinn des Unsinns“ (unter anderem erschienen beim Piper Verlag). Daraus möchte ich euch schnell den Tipp geben, dass nicht notwendigerweise „ein großes komplexes Problem nur durch eine ebenso große komplexe Lösungsstrategie angegangen werden kann“. Watzlawick nennt den umgekehrten Fall „Die Strategie der kleinen Schritte“. Er meint: „Das Rezept lautet, sich nicht zu fragen, was wir tun müssen, um die Dinge zu verbessern, sondern sich die äußerst nihilistische Frage zu stellen, was wir tun müssten, um die Lage vollkommen unmöglich zu machen“. Es geht also darum zu erkennen, was ich alles tun könnte, um eine komplexe Situation noch zu verschlimmern und was für ein großer Erfolg es bereits ist, diese Dinge zu erkennen und es nicht schlimmer kommen zu lassen.
Watzlawick hat noch eine Vielzahl weitere derartig spannender Ideen. Leider sind wir ja zeitlich oft so eingespannt, dass wir es uns oft nicht einmal erlauben ein einziges gutes Buch zu lesen, neben unseren sonstigen Aufgaben. Vor nicht allzu langer Zeit ist ein „Best of Paul Watzlawick“-Buch erschienen, welches ich aus der Stadtbücherei in Konstanz ausgeliehen habe. Es heißt „Wenn du mich wirklich liebtest, würdest du Knoblauch essen“ und enthält eine schön gegliederte Zusammenstellung der interessantesten Ideen. Besonder empfehlen möchte ich das Kapitel „Von Liebe, Glück und anderen menschlichen Themen, in dem Texte abgedruckt sind, die vor allem für mich als immer suchendem Menschen eine Vielzahl an Orientierungshilfen anbieten.

Eine der bekanntesten Geschichten von Watzlawick ist „Die Geschichte mit dem Hammer“. Hier ein Video dazu!

Februar 20, 2008

Schüler, Freizeit und das Internet –> Kommunikation

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 7:48 am

Was tun Schüler außerhalb der Schule? Hm, klar, ein Großteil sitzt zumindest zeitweise vor dem, meist eigenen Computer, aber nicht um Spiele zu spielen und so seine Anspannung los zu werden, sondern um zu kommunizieren. War es früher noch schick, sich aus dem Urlaub Ansichtskarten zu schreiben und mit einem Brieffreund in einem fernen Land per Post zu kommunizieren, so schickt man heute Foto-Email-Grüße von beinahe jeder größeren Attraktivität auf dem Globus und tauscht sich mit Menschen in Neuseeland oder Japan über das Internet aus und nutzt dazu die neusten Techniken. Aber sind es dieselben, mit denen angehende Lehrer in ihrer Ausbildung konfrontiert werden? Mitnichten!!! Eine Befragung von Schülern meiner näheren Umgebung, ob sie auch ein personal learning environment (PLE), wie iGoogle nutzen, ob sie ihre Lieblingslinks per social bookmarking verbreiten, ob sie ihre gedanklichen Ergüsse in einem Blog der Weltöffentlichkeit mitteilen oder ob sie jemals in der Schule auf einer Lernplattform gelernt haben, ergab, dass die Schüler von alledem noch kaum etwas gehört hatten und das Netz bzw. die totale Vernetzung hauptsächlich zu Kommunikations-Zwecken nutzen. ICQ, MSN, YahooMessenger, Skype, BuddyPhone, Facebook, StudiVZ und SchülerVZ sind die Schlagworte, die mir entgegen gebracht werden. Kommunikation ist das also. Aha!!! Spannend. Hat Lehren nicht auch etwas mit Kommunikation zu tun? Oh ja, sehr sogar, so leuchtet das wohl jedem von uns ein und so haben wir das auch an der PHTG gelernt. Was läge näher, als die Kommunikationsmittel zu nutzen, die die Schüler kennen, um mit ihnen in Kontakt zu treten. Doch nein!!! Bitte nicht!!! So kommt es von Schülern zurück, auf die Frage, ob sie es begrüßen würden, wenn Lehrer mit ihnen in ihrer Freizeit, also nach der Schule, per ICQ oder Skype kommunizieren würden. Dies wollen die Schüler auf keinen Fall, nicht für die Schule, also zum Austausch von Dateien, zur Motivation, zur Hilfe bei Lernproblemen oder zur Verbreitung von Hausaufgaben und auch nicht privat. Schüler der Kantonsschule Frauenfeld, die uns im Modul Angewandte Erziehungswissenschaften besucht haben, waren über diese Frage von mir eher belustigt und reagierten mit totaler Ablehnung. Seltsam eigentlich, wo sich Schüler doch immer wieder beschweren, dass die Lehrer zu wenig auf sie eingehen, sie nicht verstehen wollen, sie nicht richtig motivieren können und sie bei Problemen nicht unterstützen. Was bleibt einem als Lehrer also übrig? Lächlen, begeisterungsfähig sein, charmant und humorvoll unterrichten, aber alles bitte in Maßen und Mensch sein bitte nur wenn es unbedingt nötig ist und Kommunikation in der Schule, das reicht.

Beobachten oder Interpretieren?

Filed under: Uncategorized — ehmseb @ 7:43 am

Am gestrigen Dienstag war die erste Präsenzsitzung BP im zweiten Semester meiner Ausbildung an der PHTG. Im ersten Teil vor der Mittagspause hat uns Sandrine zunächst mit ihrem Einstieg zum tanzen gebracht. Körperlich wurde ich tatsächlich aktiviert und die Stimmung innerhalb des Kurses lockerte sich dadurch auf. Den didaktischen Sinn bzw. eine Verknüpfung zu den Themen des BP-Kurses konnte ich allerdings nur schwer erkennen. Es folgte der Mini-Input zum Thema Persönlichkeitsentwicklung von Timo und mir. Wir waren zufrieden mit dessen Ablauf und erhielten in der anschließenden Reflexionsrunde noch nütztliche Hinweise zur Verbesserung, vor allem zur Durchführung von Teamteaching und dem Einsatz von Medien. Der Morgen der BP-Sitzung hatte einmal mehr viel länger gedauert, als geplant, so dass wir ohne weiteren Input von Max, unserem Dozenten in die Mittagspause gingen. Von dort zurück gekommen widmeten wir uns wieder dem Thema Beratung und Coaching. Am Ende der Sitzung sollten wir eine Aufgabe machen, innerhalb der wir uns mit Aussagen und deren Kategorisierung (Beobachtung oder Interpretation) beschäftigen sollten. Es ging darum sensibel dafür zu werden, dass Aussagen sehr leicht eine wertende bzw. interpretierende Komponenten bekommen. Vor allem als Lehrer sollte man sich dessen bewusst sein, da jede Aussage, jede Beschreibung der Wirklichkeit, insbesondere in der Interaktion mit Schülern, eine Reaktion auslösen wird. Und diese kann eben durch sorgfältige Wortwahl eher kontrolliert werden. Im Lauf der Übung entwickelten sich eine, zum Teil heftige, Diskussion darüber, ob objektives Beobachten überhaupt möglich sein, ob man bekannte Denk- und Verhaltensmuster aufbrechen kann und die Prozesse der sinnlichen Wahrnehmung von der Interpretation und damit Wertung des Beobachteten trennen kann. Falls dem nicht so sei, argumentierte ein Kommilitone, wäre es sinnvoller sich nicht mit der Einübung von Techniken zur wertfreien Beobachtung zu beschäftigen, sondern damit wertende Interpretationen zu kontrollieren und nicht zu Kurzschlussreaktionen sich hinreißen zu lassen.

Was meint ihr denn?

Nächste Seite »

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.